Wasserkraftanlage Malzfeldt

Seit jeder befindet sich in Sarstedt eine natürliche Staustufe der Innerste, an der Wasserräder, später Turbinen zum Antrieb einer Mühle vorhanden waren. Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Mühle um 1300.

Die Mühle wechselte oftmals ihre Eigentümer, wobei lange Zeit Streit zwischen den Herzögen von Braunschweig und und den Bischöfen von Hildesheim schwebte. 1854 erwarb Ernst Malzfeldt die Mühle aus Königlich-Hannoverschem Besitz und baute die Getriebemühle zu einer führenden Handelsmühle aus.
Die Anfang vorhandenen unterschlächtigen Wasserräder reichten schon bald nicht mehr für den Antrieb der Mühle aus. Sie wurden durch Turbinen ersetzt.

1965 wurde die Getreidemühle stillgelegt. Seitdem erzeugen zwei Francis-Schachturbinen mit automatischer, weitgehend bedienungsloser Regelung jährlich ca. 1.700.000 kWh elektrische Energie schadstofffrei für die öffentliche Versorgung, das entspricht dem Strom-Jahresbedarf von ca. 700 Haushalten.

      


Durchflussmenge: 15 cbm/sek
Wasserfallhöhe: 3,5 m
Leistung: 350 kW

Jährlich vermeidet das Wasserkraftwerk "Malzfeldt" gegenüber gleicher Stromerzeugung in Wärmekraftwerken an Gas-Emissionen in der Atmosphäre:

1.700.000 kg CO2 (Kohlendioxyd)
2.440 kg SO2 (Schwefeldioxyd)
1.220 kg NOx (Stickoxyd)

Errechnung der Leistung (kW) von Wasserturbinen bei der Stromerzeugung

Wassermenge in cbm/sek x Fallhöhe in dm x Wirkungsgrad (0,75)

Der Wirkungsgrad ist gemittelt aus durchschnittlichen Wirkungsgradverlusten an Turbine, Getriebe und Generator.

Arbeitsweise einer Francis-Wasserturbine

Francis-Wasserturbinen arbeiten in einem vollständig mit Wasser gefülltem Schacht. Das die Turbine durchströmende Wasser führt die anfangs vorhandene Luft durch das im Auslauf der Turbine angebrachte sogenannte Saugrohr ab. Unter vollständiger Verdrängung der Luft schmiegt sich das Wasser dem rotierenden Laufrad an. Geraten Fische in eine Turbine, werden diese in den rotierenden Wasserkörper einbezogen und unverletzt in den Fluss gespült. Falls dennoch ein Fisch vom sich drehenden Turbinenlaufrad getroffen werden sollten, wird die Berührung vom Wasser gedämpft, und es treten praktisch keine Verletzungen auf.